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Neue BAföG-Studie – 36 Prozent der Studenten sind arm

Studentin zeigt leere Hosentaschen

Eine neue Studie der Paritätischen Forschungsstelle beleuchtet die finanzielle Situation von Studierenden in Deutschland und drängt auf eine Reform des BAföG-Systems. Die Untersuchung zeigt signifikante finanzielle Schwierigkeiten für viele Studierende auf.

Aktuelle Befunde zur Armut von Studierenden

Die Studie zeigt, dass etwa 36 Prozent der Studierenden in Deutschland von Armut betroffen sind. Besonders hoch ist die Armutsquote bei alleinlebenden Studierenden und solchen in Wohngemeinschaften, die bei 80,2 Prozent liegt.

Rückgang der BAföG-Empfänger

Seit 2012 ist die Zahl der BAföG-Empfänger trotz steigender Studierendenzahlen kontinuierlich gesunken. Im Jahr 2022 erhielten nur noch 335.000 Studierende BAföG, was einen Rückgang von über 100.000 im Vergleich zu vor zehn Jahren darstellt.

Anspruch ermitteln mit dem BAföG-Rechner

Wohnkosten und finanzielle Überlastung

60 Prozent der alleinlebenden Studierenden geben mehr als 40 Prozent ihres Einkommens für Miete aus. Insgesamt ist ein Viertel aller Studierenden von dieser Überlastung betroffen, was deutlich über dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung liegt.

Unzureichende Absicherung bei unerwarteten Ausgaben

Die Studie zeigt, dass viele Studierende unerwartete Kosten nicht decken können. 41 Prozent aller Studierenden und 57,8 Prozent der allein oder in Wohngemeinschaft lebenden Studierenden sind finanziell nicht in der Lage, unerwartete Ausgaben zu bewältigen.

Kritik an der BAföG-Reform

Die geplante BAföG-Reform der Bundesregierung wird von der Studie als unzureichend betrachtet. Die Bedarfssätze und Wohnkostenpauschalen sind nicht ausreichend, um die tatsächlichen Lebenshaltungskosten der Studierenden zu decken. Es fehlt eine automatische Anpassung der Bedarfssätze an die Inflationsrate.

Wie hoch ist das BAföG?

Forderungen der Paritätischen Forschungsstelle

Die Studie fordert eine umfassende Reform des BAföG-Systems. Es wird gefordert, die Bedarfssätze existenzsichernd zu gestalten und die Wohnkostenpauschale realitätsgerecht anzupassen. Zudem wird eine automatische jährliche Anpassung der Bedarfssätze vorgeschlagen, um der Inflation Rechnung zu tragen.

Studie downloaden: der-paritaetische.de

Titelbild: Khosro / shutterstock