Unterhaltspflicht für "Kind" mit 29 Jahren?

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  • Hallo,
    nach einer abgebrochenen Ausbildung (mit BAB, Vergütung war eher winzig) und einigen Jahren Jobberei habe ich mit 29 Jahren nun dann doch endlich mal eine Ausbildung angefangen, die ich via Schüler-bafög finanzieren wollte.
    Der Bescheid war ernüchternd, meine Eltern sollen Unterhalt zahlen, bafög zahlt nur 1/3 des ermittelten Bedarfs. Abgesehen davon, das es mir schwerstens widerstrebt in meinem Alter noch meinen Eltern (Hauptverdiener ist meine Ma, mein Pa verdient nur bisschen nebenher) auf der Tasche zu liegen habe ich auch was den wirtschaftlichen Aspekt betrifft starke Bedenken ob das unsere zwei Haushalte (lebe seit über 10 Jahren im eigenen Haushalt) ruiniert. Diese Zwangsverbindung von zwei Haushalten die seit 10 Jahren nur noch wenig miteinander zu tun haben ist für mich unvorstellbar. Wie soll das gehen? Ich kann doch nicht die Lebensführung meiner Eltern so ruinieren. Hat sich auch einiges geändert seit 2008 (von diesem Jahr ist der geforderte Einkommensbescheid).


    Zurückziehen ist keine Option, bei meinen Eltern ist weder für mich noch meinen Hausstand genug Platz. Im Laufe meiner Ausbildung würde sich zudem die Unterstützung zu einer Summe von rund 9000€ läppern!


    Bisher war ich mit der Ausbildung so ausgelastet das ich es für ausgeschlossen halte nebenher dazu zu verdienen ohne die Ausbildung dann zu vernachlässigen. Ich habe nen 1er-Schnitt den ich als Vornote mit in die Prüfung nehmen will. Verdammt, jetzt weiss ich endlich was ich will und da rollen mir solche Brocken vor die Füße!


    Ich werde in Widerspruch gehen, könnte aber ein paar gute Ratschläge vertragen wie ich dabei am Besten vorgehe. Am liebsten wäre es mir, wenn ich meine Eltern aus der ganzen Geschichte irgendwie raushalten könnte, die Beiden haben auch ohne mich genug zu tun mit ihrem Leben - ich mag da einfach nicht noch komplizierend eingreifen. Meine Ma soll in Ruhe in Rente gehen dürfen und dann ihren wohlverdienten Ruhestand genießen und nicht noch mich durchfüttern.


    Für jeden Vorschlag, Rat, Erfahrungsbericht wäre ich dankbar.


    Liebe Grüße


    reichlich perplex: Perplex

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Perplex () aus folgendem Grund: Informationen nachgetragen

  • Deine Eltern müssen dir keinen Unterhalt mehr zahlen, da von zielstrebiger Ausbildung hier wirklich keine Rede sein kann.

  • Deine Eltern müssen dir keinen Unterhalt mehr zahlen, da von zielstrebiger Ausbildung hier wirklich keine Rede sein kann.


    Hallo Theo,
    du hast da was falsch verstanden. Ich suchte hier Hilfe und rechtliche Beratung wie ich meine Eltern finanziell aus der Geschichte raushalten könnte - keine merkwürdigen/abwertenden Randbemerkungen.


    Dein Posting hilft mir ungefähr überhaupt nicht weiter, da der rechtliche Rahmen aufgrund des Umstandes, dass es in Deutschland "gute Sitte" ist eine abgeschlossene Ausbildung vorzuweisen sehr wohl so ausschaut, dass meine Eltern in die Pflicht genommen werden. Genau das ist mein Problem.


    Ich arbeite übrigens seit ich 14 bin, einzig während meiner Abiturzeit habe ich mich zurückgenommen. Da mir halbe Sachen nicht liegen habe ich mich nun eben für eine solide Grundausbildung von der Pike auf entschieden, anstatt über die Anerkennung zu gehen, da meine Fachgebiete begrenzt waren und ich für mein künftiges/bisheriges Berufsfeld das volle Spektrum im Kopf haben möchte um mir auch Perspektiven öffnen zu können die ich bisher nicht hatte.


    Ich mag das garnicht, wenn mir mein Lebensweg madig gemacht wird. Dafür kenne ich zu viele Menschen, die aus den selben Gründen wie ich die falsche Ausbildung angefangen, aber durchgezogen haben um dann "auf der Straße zu sitzen" und auf "verschwendete Jahre" zurückzublicken und vollends den Anschluss zu verlieren. Es ist verdammt viel Arbeit solche Leute wieder aufzubauen und auf Kurs zu bringen.


    Du kannst mich gerne dafür verurteilen, dass ich erst herausfinden wollte wohin mein Weg mich führt anstatt blindlings loszulaufen wie es leider viel zu oft geschieht, aber das darfst du eben so gerne für dich behalten. Ich habe die letzten Jahre beruflich viel mit solchen (und anderen) Problemfällen zu tun gehabt und kann dir versichern das mein Weg für mich die bessere Alternative war.


    Aber danke, dass du dir die Mühe gemacht hast zu antworten.



    Verweigern deinen Eltern diese UH Zahlungen? Wenn ja, stell sofort den Antrag auf Vorausleistungen nach § 36 BAföG.


    Nein, sie verweigern nicht, sie helfen mir gern.


    Wir hatten über diesen Weg gesprochen um in dem folgenden Verfahren vielleicht darlegen zu können, dass wir seit vielen vielen Jahren getrennte Haushalte führen, aber das fühlt sich für mich nach "reinreiten" an und das kann ich vor mir selbst nicht verantworten. Zudem wurden die Erfolgsaussichten von einem Bafög-Berater als gering eingeschätzt.


    Für mich liegt das Problem einfach in dem Punkt, dass ich den Gedanken nun wieder finanziell abhängig zu sein schlecht verdauen kann. Eine weitere unglückliche Wendung die schwer zu ertragen ist, nachdem ein persönliches Desaster meine Rücklagen aufgefressen hat.

  • Hi,


    hättest du nicht die Möglichkeit elternunabhängiges Bafög zu erhalten? Lies dir dies hier mal dazu durch.
    Wenn du vor Ausbildungsbeginn 5 Jahre berufstätig warst und davon leben konntest (und beides nachweisen kannst), sollte das möglich sein. Ich weiss nur nicht obs auch für Schüler-Bafög gilt oder nur für Studenten-Bafög.


    Grüsse!

  • hallo perplex,


    die Antwort kommt vermutlich ein bisschen spät, aber wenn sich das Einkommens deiner Eltern seit 2008 verändert/verringert hat, wäre es evtl. sinnvoll einen Aktualisierungsantrag zu stellen? dann wird nur das aktuelle einkommen deiner Eltern berücksichtigt!


    gruß

  • Hallo Perplex,


    also Deine Eltern sind definitiv hier raus. Du kannst aber Elternunabhängiges Bafög/BAB beantragen bzw. es versuchen.Klar schulden Dir deine Eltern eine (erste)Ausbildung, doch leider hast Du diese abgebrochen bzw. nicht zielstrebig durchgeführt und nach Abbruch keine weitere Ausbildung angestrebt??? Warum nicht? OK arbeiten ist ja soweit ok?? Aber überlege mal, wenn alle "Kinder" sich überlegen würden mit erst oder fast 30 Jahren eine erste Ausbildung zu absolvieren????


    Sorry es sollen keine Vorhaltungen sein - bitte nicht falsch verstehen. Aber würdest Du Deine eigene Kinder nicht in den H.......treten ;-) und sie animieren schnellst möglich Schule, Ausbildung usw. durchzuziehen?


    Seit wann bist Du denn in dieser Ausbildung und wieviel Vergütung erhältst Du? Bzw. von was lebst Du jetzt? Genau genommen stehen Dir 670€ zu.


    Die finanziellen Dingen hätten trotzallem vorher (vor Beginn der Ausbildung) geklärt werden müssen.
    Das Amt rechnet natürlich erst einmal mit dem Einkommen Deiner Eltern - logisch, doch Unterhaltsrechtlich kannst Du da nichts (mehr) durchsetzen.


    Vielleicht erhältst Du Unterstützung vom Arbeitsamt da Du ja evtl. nach der Jobberei ALG erhalten würdest? Wohngeld????


    Einfach mal schlau machen....